Netzschau zur Nullnummer in Homberg : Aus, Schluss und vorbei, die Saison 2021/22 ist durch
Special Homberg Die letzte Dienstreise führte die Alemannia nach einer denkwürdigen Saison nach Homberg. Das Spiel war egal, im Vordergrund standen Erleichterung und Dankbarkeit. Mittendrin statt nur dabei: die Netzschau.
Diese letzte Woche der Spielzeit 2021/22 hatte noch einmal alles, was diese Saison der Alemannia ausmachte: Beim so wichtigen Spiel zu Hause auf dem Tivoli gegen Fortuna Düsseldorf II sollte der große Schritt zum Klassenerhalt geschafft werden, die Hoffnungen waren groß, schließlich hatte das Team von Fuat Kilic seit Jahresbeginn kontinuierlich daran gearbeitet, dass diese Horrorsaison nicht zum endgültigen Sargnagel wird. Doch dann der Rückschlag nach einer Viertelstunde: Die Gäste führten.
Ein erneuter Rückschlag in einer Saison voller Rückschläge, die meisten davon in der Hinrunde unter dem neuen Trainer Patrick Helmes, der den Spaß zurück in die Soers bringen und sportliche Ausrufezeichen setzen wollte. Die gab es aber eigentlich nur in negativer Hinsicht, zwischenzeitlich schien der Abstieg aus der Regionalliga schon besiegelt.
Helmes musste gehen, Rekordtrainer Kilic übernahm zum zweiten Mal in seiner Karriere die Geschicke in der Kaiserstadt. Die Mannschaft wurde umgekrempelt, Spieler wie Alexander Heinze und Sebastian Schmitt wurden zurückgeholt, Tim Korzuschek und Selim Gündüz wurden an den Tivoli gelotst, der Wille und die Leidenschaft kehrten zurück und das Wichtigste: Mannschaft und Fans wurden wieder zu einer echten Einheit. Ein Beispiel dafür? Das Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte. Ein weiteres Beispiel? Das Heimspiel gegen Essen. Weitere Beispiele? So ziemlich jede Auswärtsfahrt, denn die Schwarz-Gelben fuhren überall in Scharen mit. Und der finale Beweis? Eben jenes Heimspiel gegen Düsseldorf! Rund 10000 Fans unterstützen die Elf auf dem Rasen und so wurde aus dem 0:1 ein 3:1, der Tivoli zum Tollhaus und statt Mannschaft und Fans gab es nur noch Alemannia!
Durch die Ergebnisse der Konkurrenz am Samstag war dann klar: Das Minimalziel Klassenerhalt war geschafft! Danke an die Mannschaft, danke an die Verantwortlichen, danke an die Mitarbeitenden auf der Geschäftsstelle, danke an alle, die rund um den Tivoli beschäftigt sind, danke an den Trainer und sein Team und danke, danke an alle Fans!
Zeit ein unendlich großes „Danke, danke“ zu sagen, war dann wieder am 11. Mai: dem Todestag von Werner Fuchs, dem Todestag von Mister Alemannia. Ohne ihn wäre die Alemannia wahrscheinlich schon vor Jahren aus sämtlichen Blickfeldern verschwunden. Werner Fuchs legte mit seiner Arbeit, seiner Hingabe und seiner Leidenschaft für Schwarz und Gelb den Grundstein für die erfolgreichste Ära der Alemannia: Er schaffte den Aufstieg zurück in die 2. Bundesliga, allerdings konnte er sein Werk nicht mehr in Vollendung miterleben. Es folgte ein DFB-Pokalfinale, internationale Spiele im Uefa-Cup, der Aufstieg in die Bundesliga … Danke, danke! Werner Fuchs: Unvergessen!

Und nun stand am Samstag das letzte Spiel dieser Saison an. Bereits Wochen zuvor waren alle 1000 Gästetickets ausverkauft, die Partie hätte vielleicht noch entscheidend sein können. War sie aber zum Glück nicht und so machten sich die Anhängerschaft auf nach Duisburg, um in Freibad-Atmosphäre (es fehlte nur das Wasser) einen entspannten und sonnigen Fußballnachmittag zu genießen, die Mannschaft und sich selbst noch einmal zu feiern und den Schrecken der Hinrunde endgültig hinter sich zu lassen.

Ladies and Gentlemen, ein letztes Mal in der Spielzeit 2021/22 hieß es: Matchday!

In der Startelf der Aachener stand auch die Nummer 24, der Kapitän, Peter Hackenberg. Es war sein letzter Auftritt, sein letztes Spiel, die letzte Schlacht für einen nicht nur körperlich großen Alemannen: Nach 184 absolvierten Partien für die Schwarz-Gelben beendete Hacki am Samstag seine Karriere. Auch hier ist ein Wort in doppelter Ausführung richtig und wichtig: Danke, danke!

Die Fans hatten sich noch einmal etwas Besonderes zum Einlauf der Mannschaft ausgedacht – und präsentierten damit schon vor Anpfiff das einzige Highlight des Tages. Denn die Geschichte auf dem Rasen ist schnell erzählt: Es gab hie und da ein paar Chancen, keine Tore, 0:0, Abpfiff, fertig, Deckel drauf.

Und natürlich, wie in jeder Netzschau, in english please:

Nach dem endgültig letzten Schlusspfiff der Saison kam die Mannschaft zu den Fans, zusammen feierte man sich gegenseitig, man feierte Hacki, Kilic kletterte kurz auf den Zaun, von allen Seiten war die Dankbarkeit zu spüren, die Geschlossenheit, die Liebe zur Alemannia. Wenn diese Saison irgendetwas Gutes hatte, dann, dass Zusammenfinden. Wenn sich eines bewahrheitete, dann die Antwort auf die Frage, warum wir fallen? Um wieder aufzustehen. Das hat in dieser Saison keiner auf so eindrucksvolle Art und Weise gezeigt, wie die gesamte Alemannia-Familie!

Die Abschlussfeierlichkeiten wurden dann von Duisburg nach Aachen verlagert, am Tivoli beendeten alle Schwarz-Gelben noch gemeinsam die Saison auf dem Vorplatz.

Natürlich auch mit Gesangseinheiten einzelner Spieler – wir präsentieren Selim Gündüz, der nach seiner aktiven Karriere noch als Sänger berühmt werden kann. Oder besser: berüchtigt.

Während sich Mannschaft und Fans nun ein paar verdiente fußballfreie Tage gönnen können, um den Akkus nach den nervenaufreibenden Monaten wieder aufzuladen, geht die Arbeit für die Verantwortlichen im Hintergrund weiter. Ziel muss es sein, diese verschworene Einheit auf dem Rasen möglichst zu halten, denn hier ist gemeinsam mit den Fans eine Basis entstanden, auf die man aufbauen kann. Ein erster Schritt dazu wurde bereits getan: Das Abwehrbollwerk bleibt am Tivoli!

Auf einer anderen Position hingegen muss man sich wohl umschauen:

Geschäftsführer Sascha Eller, Sportdirektor Helge Hohl und Trainer Fuat Kilic werden ihre Aufgaben aber definitiv erledigen, bereits im Winter hat man gesehen, dass das Gespür für die richtigen Typen, die rund um den Tivoli funktionieren, wieder zurück ist. Wenn nun der Kern der Mannschaft gehalten und gezielt verstärkt wird, sollte die kommende Spielzeit wieder ruhiger ablaufen, ein Platz irgendwo zwischen 6 und 9 sollte dann möglich sein und dann kann man schauen, was man sich für die Saison 2023/24 vornimmt. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Genießt jetzt erst einmal den Moment, lädt den Akku wieder auf und freut sich schon auf die kommende Spielzeit: die Netzschau. NUR DER TSV!
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