Netzschau zur Nullnummer in Köln : Auftakt der Fortuna-Trilogie
Special Köln Gleich dreimal innerhalb einer Woche trifft die Alemannia auf die Fortuna. Zweimal in Köln gegen die aus Köln, dann schaut die „Zwote“ aus Düsseldorf auf dem Tivoli vorbei. Zum Start der Serie gab es keine Tore, dafür aber einen Punkt. Hat das weitere Drehbuch schon im Kopf: die Netzschau.
Viele gute und runde Filmreihen bestehen zumeist aus drei Teilen: Da wäre zum Beispiel die „Dark Knight“-Trilogie von Christopher Nolan. Oder „Zurück in die Zukunft“ von Robert Zemeckis. Die Originaltrilogie von „Star Wars“ von George Lucas, Irvin Kershner und Richard Marquand. Francis Ford Coppola überzeugte mit seinen „Der Pate“-Filmen. Oder etwas neuer die Prequel-Trilogie zur „Planet der Affen“-Reihe von Rupert Wyatt und Matt Reeves. Genug der Beispiele. Was dahintersteckt ist klar: Für eine gut erzählte Geschichte mit ausreichend Platz für die Story und die Charakterentwicklungen bietet sich das Trilogie-Format an.
Auch die Alemannia steckt gerade mitten in der Produktion ihrer eigenen Trilogie. Der Arbeitstitel lautet „Die Fortuna-Trilogie – Alemannia Aachens entscheidende Tage im Kampf um Klassenerhalt und Pokal“. Ok, klingt ein wenig sperrig, ist dadurch aber nicht weniger richtig.
Die Schwarz-Gelben spielen seit dem Jahresbeginn – gemessen an der Punkteausbeute – eine fantastische Runde in der Regionalliga. Inklusive der Partie am Samstag belegen die Kaiserstädter Platz 8 der Rückrundentabelle. Und dennoch ist der Klassenerhalt in der Regionalliga zwei Spieltage vor Schluss noch nicht sicher. Der Grund: die katastrophale Hinrunde in der gerade einmal mickrige 13 Punkte geholt wurden.
Wie dem auch sei … Vom vergangenen Samstag an bis zum kommenden Freitag spielt die Alemannia nun also die Hauptrolle in der Fortuna-Trilogie. Zweimal müssen die Aachener ins Kölner Südstadion reisen, einmal wird die Fortuna aus dem Paul-Janes-Stadion auf dem Tivoli empfangen – und wie es sich für jede gute Trilogie gehört, wird im ersten Teil das Setting erläutert, Figuren werden eingeführt und Handlungsstränge in Gang gesetzt. Im zweiten Teil gibt es dann meist einen großen Twist, eine Überraschung, mit der niemand gerechnet hat und im großen Finale bekommen die Helden ihr Happy End.
Ist das auch bei Alemannias Fortuna-Trilogie so? Schauen wir uns gemeinsam noch einmal den Auftakt im Schnelldurchlauf an und gucken dabei ganz genau auf den Premierentag, denn am Samstag war wieder Matchday!

In diesem Filmplakat werden schnell klar, wer in dieser Trilogie die Hauptrolle spielt: Es überwiegen die Farben Schwarz und Gelb, wehende Fahnen in eben jener Farbgebung, das Symbol des Adlers wird aufgegriffen und stellt in Verbindung mit dem Wappen der Alemannia diese klar in den Vordergrund. Auch der Antagonist wird gezeigt: Fortuna Köln. Spannend: Die Alemannia muss gegen die Fortuna kämpfen, um ihr eigenes Glück zu finden – es deutet sich ein epischer Kampf an, in dem der klassische Underdog seine nicht vorhandene Chance nutzen muss, um den Göttern eins auszuwischen.
Oder anders gesagt: Abstiegskampf in der Regionalliga West: Kämpfen, beißen, kratzen und vor allem punkten!

Fast ein ganzes Jahr wurde eine Trailer-Kampagne zur Fortuna-Trilogie gefahren, die deutlich gemacht hat, wie tief am Boden sich die Alemannia befand, um sich dann wieder aufzurichten. Es gab schmerzliche Niederlagen, Spieler, die nicht passten, einen Trainer, der schneller wieder weg vom Tivoli war als er seine Sachen dort hätte ausräumen können und mehr. Für Filmenthusiasten ein spannender Aufbau für die Fortuna-Trilogie. Für Alemannia-Fans eine Tortur, aber genau das Richtige, um die Leidenschaft zu zeigen, die diesen Verein ausmachen! Und so galt es am Samstag wieder gemeinsam den nächsten Schritt zu gehen!

Wie schon geschrieben: Der Auftakt der Trilogie soll das Setting beschreiben und die Figuren einführen. Das Setting (Abstiegskampf) ist klar, die Hauptfiguren: Die Mannschaft der Alemannia und ihre Fans. Diese im positivsten aller Sinne wahnsinnigen Fans, die als Einheit hinter ihrem Team stehen, überall dabei sind und gemeinsam alles für den Klassenerhalt geben.

Diese Fans machten auch das Kölner Südstadion zu einem Außenposten den berühmt-berüchtigten Tivolis (der natürlich erst im großen Finale der Trilogie zu sehen sein wird).

Mit der Liebe zum Detail und der aufwändigen Inszenierung sind Oscar-Nominierungen für das beste Szenenbild und die besten Kostüme sicher!

Kommen wir nun zu den Protagonisten des ersten Teils. Da hätten wir auf Seiten der Guten folgende Elf aufzubieten:

Die Gegenspieler wurden wie folgt besetzt:

Auffällig hierbei sind die Backgrounds mancher Akteure, um zusätzliche Spannung in den Film zu bringen und auch die klassischen Heldenreisen und die Abstürze derer aufzuzeigen, die vom rechten Pfad abgekommen sind. Da hätten wir zum Beispiel auf der Seite der Alemannia Franko Uzelac. Der Innenverteidiger spielte zwei Jahre bei der Fortuna aus Köln, doch dann erkannte er, dass Rot und Weiß keine schöne Farbkombination ist und schloss sich der Alemannia an. Oder Hamdi Dahmani: Der Stürmer absolvierte 332 Einsätze für die Kölner. Damit belegt er den vierten Platz der Spieler mit den meisten Einsätzen für die Südstädter. Aber auch er erkannte eines Tages, dass er für die falsche Domstadt auflief und kam über Essen zur Alemannia.
Auf der anderen Seite spielten am Samstag von Beginn an gleich drei gefallene Helden: Sascha Marquet (2011 bis 2014), Stipe Batarilo (2018 bis 2021) und André Dej (2021 bis 2022) waren alle einst in schwarz-gelb unterwegs, ehe sie vom Weg der Tugend abkamen und in Köln landeten. Mit Jannik Löhden (2015 bis 2017) stand noch ein weiterer Spieler mit Aachen-Vergangenheit im Kader der Kölner.
Um kurz nach 14 Uhr erfolgte am Samstag im Südstadion in Köln dann schließlich der Auftakt der Alemannia-Trilogie. Über 3000 Zuschauer waren vor Ort, mindestens die Hälfte davon aus der Kaiserstadt. Einer mit ganz besonderem Sitzplatz, um alles aus der Vogelperspektive zu verfolgen:

Doch Tore gab es keine – weder in der ersten noch in der zweiten Halbzeit. Beide Mannschaften taten sich in der Offensive schwer, die Alemannia verteidigte leidenschaftlich und gab alles für den Punktgewinn, der im Kampf um den Klassenerhalt so wichtig war. An diesem Nachmittag spielte nicht nur eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller bei einer der Top-Sechs-Mannschaften der Liga, die Alemannia hatte auch viele Spiele in kurzer Zeit hinter sich, denn auf eine Englische Woche folgte die nächste, entsprechend war manch Akku geleert und gleichzeitig mussten sie schnellstmöglich wieder gefüllt werden, denn bereits am Dienstag steht das nächste Spiel an.
Und so waren am Ende alle mehr als zufrieden mit dem hart erkämpften 0:0.

Auch wenn die Rechenspiele im Kopf natürlich nie aufhören:

Wichtig ist aber vor allem der Glaube ans große Ziel!

Deswegen feierten Mannschaft und Fans zum Abschluss auch wieder. Sie feierten sich gegenseitig, den Punkt und den Weg, den man zusammen geht. Das ist Alemannia!

Der Auftakt der Fortuna-Trilogie bot keine große Action. Sie tat aber das, was de Auftakt einer Trilogie tun muss: Die Grundlagen für die nächsten zwei Teile legen!
Bereits am Dienstag geht es weiter. Erneut muss die Alemannia dann ins Südstadion zur Kölner Fortuna reisen. Dieses Mal aber im Rahmen des Halbfinals des FVM-Pokals. Trainer Fuat Kilic wird sicher einige Akteure für das große Trilogie-Finale am Freitag schonen. Dennoch bietet der zweite Akt Raum für Überraschungen. Niemand in Aachen denkt derzeit viel an den FVM-Pokal, alle Schwarz-Gelben würden das Halbfinale sofort abschenken, wenn im Gegenzug der Klassenerhalt garantiert wird. Und genau diese Konstellation könnte am Dienstag ab 19.30 Uhr für eine Überraschung sorgen. Wer weiß, was sich die Macher der Trilogie ausdenken werden – wichtig ist, dass der finale Teil am kommenden Freitag zu Hause auf dem Tivoli mit drei Punkten für die Alemannia endet!
Guckt jetzt noch die ein oder andere Trilogie vom Beginn dieses Textes, um die Zeit bis Dienstag zu überbrücken und wird dann wieder bei und für die Alemannia sein: die Netzschau.
Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen am Tivoli informiert werden? Sie wollen keinen Spielbericht verpassen und immer auf dem Laufenden bleiben, wenn es um Alemannia Aachen geht? Dann abonnieren Sie unseren kostenfreien Newsletter!