Netzschau zur Niederlage in Lotte : Kein Glück in der LOTTErie
Lotte Eine frühe Rote Karte, ein Gegentreffer der Marke Traumtor, eine unglückliche (und unnötige) Niederlage in Lotte: Alemannias erstes Auswärtsspiel seit über zwei Monaten lief alles andere als aus schwarz-gelber Sicht erhofft. Hatte Puls am Livestream: die Netzschau.
„Sachen packen, ab in den Bus, wir machen heute einen Ausflug.“ Ok, wahrscheinlich lauten die Worte eines Fußballtrainers etwas anders, wenn ein Spiel in der Ferne ansteht. Aber woher soll man das so genau noch am Tivoli wissen. Letztmalig mussten die Aachener am 2. Spieltag der Regionalliga West die Heimat verlassen. Das war am 12. September 2020. Die Reise führte das Team von Stefan Vollmerhausen nach Ahlen, ein Traumtor von Vincent Boesen sicherte damals die drei Punkte, danach folgte acht (!!!) Heimspiele in Folge auf dem Tivoli.
Das Coronavirus sorgte regelmäßig für Absagen, wenn für Alemannia Aachen ein Auswärtsspiel auf dem Programm stand. Doch am Mittwochabend war es dann tatsächlich soweit: Die Truppe von der Krefelder Straße musste in Tecklenburger Land zu den Sportfreunden Lotte.
Und es stellte sich vorab zurecht die Frage, ob denn der Bus überhaupt noch läuft nach so langer Standzeit:
Die Fans aus der Kaiserstadt konnten beziehungsweise durften die Fahrt pandemiebedingt natürlich nicht antreten. Glücklich sind die, die Haus- und Hoffotograf der Alemannia sind und die über 260 Kilometer lange Reise auf sich nehmen konnten.
Kurz off-topic: Die Schelte mit der Musik kann natürlich nicht so stehen bleiben. Immerhin gab es erst in der vergangenen Netzschau folgendes musikalisches Highlight – und das ist ja wohl über jeden Zweifel erhaben:
Hätten wir auch das geklärt. Weiter im Text.
Auch bei der Alemannia konnten nicht alle die Reise antreten. Vor allem in der Defensive fielen einige Stammkräfte aus:
Entsprechend stellte sich die erste Elf fast von allein auf:
Doch aus Aachens elf Spielern wurden schon nach wenigen Minuten nur noch derer zehn … Kapitän Alexander Heinze sah die Rote Karte. Offiziell wegen Notbremse, inoffiziell weil Lottes Conrad Azong schön fliegen kann …
Für Heinze war es der zweite Rote Karton seiner Karriere.
Bis dahin waren die Gäste die spielbestimmende Mannschaft. Das änderte sich auch nicht groß mit der Unterzahl. Doch es kam, wie kommen musste. Lotte traute sich in der 17. Minute in Person von Dino Bajric den ersten (und einzigen) eigenen Torschuss zu und der landete in bester Traumtormanier in den Maschen von Alemannia-Keeper Joshua Mroß.
Was folgte waren 70 Minuten Anrennen der Gastmannschaft. Lotte igelte sich hinten ein und so bitter das aus Aachener Sicht mit der Zeit auch wurde: Das reichte um den knappen Vorsprung zu verteidigen.
Und nun? Die vergangenen drei Spiele, aus denen nur ein Punkt gewonnen werden konnte, obwohl auch neun möglich gewesen wären, abhaken und auf das Traditionsduell am kommenden Sonntag fokussieren. Dann ist Rot-Weiss Essen auf dem Tivoli zu Gast (14 Uhr).
Nach drei Spielen ohne eigenes Tor sollten die Aachener dann mal wieder treffen. Ansonsten muss Sportdirektor Thomas Hengen vielleicht noch einmal seine Beziehungen in die Vergangenheit spielen lassen:
Zumindest hat schon der ein oder andere „Freund“ nach Vedad Ibišević gefragt. Der Stürmer hat seine Deutschland-Karriere immerhin einst am Tivoli gestartet.
Und jetzt genug Realitätsverlust. Konzentriert sich nun voll auf Sonntag, hat richtig Hunger auf drei Punkte und freut sich auf (das) Essen: die Netzschau.