Werner Fuchs - unvergessen
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Werner Fuchs - unvergessen
Foto: Kurt Bauer 11.05.2019
"Mister Alemannia": Kaum ein Trainer hat Alemannia Aachen so geprägt wie Werner Fuchs. Der gebürtige Pfälzer hatte das Amt des Chefcoachs bei den Schwarz-Gelben gleich zweimal inne. Von 1984 bis 1987 und von 1996 bis 1999 wirkte er am Tivoli. 1999 führte er „seinen“ Verein zurück in die 2. Bundesliga, konnte das Finale dieser Mission aber nicht mehr miterleben. Am 11. Mai 1999, wenige Tage vor dem entscheidenden Spiel, erlitt er bei einem Waldlauf mit der Mannschaft einen Herzinfarkt und starb.
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Foto: Martin Ratajczak Die aktive Laufbahn des einstigen Mittelstürmers verlief glanzlos. In seiner Heimatstadt Kaiserslautern unterschrieb der am 25. Oktober 1948 geborene Werner Fuchs beim FCK seinen ersten Profi-Vertrag. Bei den roten Teufeln kam er aber nur zu einem Bundesligaeinsatz. Es folgten Stationen beim SV Alsenborn, Hannover 96, Preußen Münster, Salmrohr, Hassia Bingen und dem FC St. Wendel. Seine erfolgreichste Zeit im Fußball sollte erst mit dem Job als Trainer kommen.
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Foto: Archiv Seine Karriere an der Seitenlinie startete Werner Fuchs bei einem Klub, der später zu „seinem“ Verein wurde: Im Juli 1984 trat er seine erste Amtszeit bei Alemannia Aachen an. Dort trainierte er unter anderem auch Eugen Hach, der seinen einstigen Coach später am Tivoli beerben sollte.
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Foto: Heinz Lohmann Bei der Alemannia sorgte Werner gleich in seinem ersten Jahr an der Seitenlinie für Furore: Als Tabellenführer der 2. Bundesliga warf man den Erstligisten VfL Bochum im November aus dem DFB-Pokal. Mit 3:0 fegte die Tivoli-Truppe den Ruhrpott-Klub vom Platz. Am Ende seiner Premierensaison belegte Fuchs mit seinem Team den 5. Platz.
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Foto: Michael von Fisenne Mit dem Familienmenschen Werner Fuchs kehrte auf der Alemannia-Trainerbank in den 1980er Jahren wieder etwas Ruhe ein. Zuvor verschlissen die Schwarz-Gelben sieben Trainer in nur drei Jahren. Das Bild zeigt ihn mit seiner Frau Monika und seinem Sohn Marco.
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Foto: Martin Ratajczak Immer nach vorne: Nach seinem ersten Engagement in Aachen zog es Werner Fuchs über den 1. FC Saarbrücken nach Berlin. Mit der Hertha feierte er 1990 den Aufstieg in die Bundesliga. Ausgerechnet in „seinem" Wohnzimmer, dem Aachener Tivoli, wurde die Rückkehr der "Alten Dame" ins Fußballoberhaus Wirklichkeit.
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Foto: Plitzner Im November 1992 war Werner Fuchs wegen einer Blinddarmoperation im Aachener Klinikum untergebracht. Mit der Tageszeitung aus dem Medienhaus Aachen blieb er aber stets auf dem Laufenden.
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Foto: Plitzner Nach Stationen in Braunschweig, Oldenburg und Wuppertal kehrte Werner Fuchs im August 1996 zurück an den Tivoli. Unsere Redakteure Hans-Peter Leisten (links) und Christoph Pauli (rechts) trafen den Trainer zum Start seiner zweiten Amtszeit in Aachen im September auf dem alten Tivoli zum Interview.
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Foto: Martin Ratajczak Am 24. Juli 1997 kam der frischgebackene UEFA-Cup Sieger Schalke 04 zu einem Testspiel nach Aachen. Die Eurofighter siegten mit 5:0 über die Schwarz-Gelben. Werner Fuchs und Alemannias damaliger Präsident Wilfried Sawalies (rechts) hatten vorab im Gespräch mit S04-Manager Rudi Assauer (l.) sichtlich Spaß.
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Foto: Martin Ratajczak „So einem müssen die Finger wegfaulen", sagte Werner Fuchs nach dem DFB-Pokal-Achtelfinale im Dezember 1997. Im Spiel gegen Waldhof Mannheim ging es nach einem 1:1 in die Verlängerung, in der Mario Krohm einen Elfmeter im Nachschuss verwandelte. Doch der Treffer wurde aberkannt, weil jemand aus dem Mannheimer Block einen zweiten Ball aufs Spielfeld geschmissen hatte. Für Werner Fuchs stand Fairness immer an erster Stelle, diese Aktion hatte damit aber nichts zu tun. Am Ende verlor die Alemannia das Spiel im Elfmeterschießen.
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Foto: Martin Ratajczak Im Oktober 1998 feierte Werner Fuchs seinen 50. Geburtstag. Neben seinem Sohn Marco, seiner Mutter Lieselotte und Frau Monika (v.l.) war auch die Mannschaft anwesend, um den Trainer hoch leben zu lassen.
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Foto: Martin Ratajczak In der Karnevalshochburg kommt auch ein Alemannia-Trainer nicht am jecken Treiben vorbei. Zu Beginn des Jahres 1999 zeigte Werner Fuchs seine närrische Seite als Clown im Öcher Fastelovvend.
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Foto: ZVA/Michael Jaspers Mehr als nur ein Trainer: Für viele Spieler war Werner Fuchs auch Freund und Mentor. Im Training vermittelte er mit Spaß seine Vorstellungen vom Fußball. So auch bei Ben Manga. Als Spieler blieb ihm die ganz große Karriere verwehrt. Nach seiner aktiven Laufbahn wurde er als Scout tätig und arbeitete sich von der Alemannia aus über Hoffenheim und Stuttgart bis zum Chefscout bei Eintracht Frankfurt hoch. Auch aufgrund seiner Spielerkenntnisse gewann die SGE 2018 den DFB-Pokal und erreichte in der Saison 2018/2019 das Halbfinale in der Europa League.
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Foto: Michael Jaspers Am 7. Mai 1999 bestritt die Alemannia ein Heimspiel gegen Preußen Münster, dem direkten Konkurrenten im Aufstiegsrennen. Die Schwarz-Gelben gewannen mit 1:0. Mannschaft, Trainer und Fans feierten anschließend gemeinsam den fast schon sicheren Aufstieg. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen konnte: Es sollte das letzte Spiel von Werner Fuchs sein.
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Foto: Plitzner Bei einem Waldlauf am 11. Mai 1999 mit seiner Mannschaft brach Werner Fuchs zusammen. Er erlitt einen Herzinfarkt und starb mit gerade einmal 50 Jahren. Kurz vor dem entscheidenden Spiel in Erkenschwick, in dem „Mister Alemannia“ mit „seinem“ Verein die Rückkehr in den Profi-Fußball klar machen wollte, wurde er aus dem Leben gerissen und hinterließ seinen Sohn Marco und seine Frau Monika. Ein Schock für alle Schwarz-Gelben, das Team, die ganze Region.
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Foto: Plitzner Der damalige Alemannia-Präsident Wilfried Sawalies sagte nach dem Tod von Werner Fuchs tief betroffen, dass der Verein nicht nur einen großen Fachmann verloren habe, sondern einen Menschen, der für alle ein Freund war. Das wurde auch bei der Trauerfeier im Aachener Dom deutlich. Rund 5000 Menschen versammelten sich im und um den Dom, um "Mister Alemannia" die letzte Ehre zu erweisen.
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Foto: Kurt Bauer Die Alemannia gewann das Spiel nach dem Tod von Werner Fuchs in Erkenschwick und machte die Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt. Nach dem letzten Heimspiel der Saison, bei dem der Wuppertaler SV 3:1 geschlagen wurde, folgte die Meisterfeier auf dem Marktplatz. Tausende Schwarz-Gelbe freuten sich über die Rückkehr in den Profi-Fußball. Und jeder von ihnen wusste, wem sie das zu verdanken hatten: Werner Fuchs. Sein Bild säumte die Rathaustreppe und immer wieder war zu hören: „Werner Fuchs, du bist der beste Mann!“
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Foto: Ralf Roeger „Niemals vergessen, wir werden dich niemals vergessen!“ Dass das kein leeres Versprechen war, zeigen die Fans der Alemannia immer wieder. Regelmäßig gedenken sie „ihrem“ Trainer und erinnern an Werner Fuchs mit Umzügen und Choreos im Stadion.
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Foto: Team2 Werner Fuchs war, ist und wird es immer bleiben: "Mister Alemannia".
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