Feuerwehr stützt Fahrzeug ab : Fahrgast verkriecht sich unter Bus, Adalbertsteinweg gesperrt
Aachen Wegen eines bizarren Vorfalls ist der vielbefahrene Adalbertsteinweg in Aachen am Dienstagnachmittag in Richtung Innenstadt zeitweise gesperrt worden. Ein 72-jähriger Fahrgast hatte sich unter einem Linienbus verkrochen.
Gegen 14 Uhr hatte sich der Gast mit dem Fahrer des Busses angelegt, der gerade an der Haltestelle vor der Josefskirche stand. Im Polizeibericht war später von „unterschiedlichen Ansichten über das Vorzeigen eines gültigen Fahrscheines“ die Rede. Der Fahrgast konnte demnach kein gültiges Ticket vorzeigen und sollte deshalb den Bus verlassen. Dieser Aufforderung kam er nicht nach, so dass der Fahrer ihn aus dem Bus drückte.
Dabei wurde der Fahrgast handgreiflich, verließ den Bus dann jedoch und kroch unter das Fahrzeug. Die Fahrt war daraufhin erst einmal zu Ende. Auch den herbeigerufenen Polizeibeamten gelang es nicht, den Fahrgast aus seinem Versteck hervorzulocken. Schlimmer noch: Der Fahrer erklärte den Einsatzkräften, dass sich der Gelenkbus dank einer luftdruckgesteuerten Einstiegshilfe bei abgeschaltetem Motor nach einiger Zeit automatisch absenken würde.
Um zu verhindern, dass der Fahrgast eingequetscht würde, forderten die Polizeibeamten Spezialkräfte der Feuerwehr an. Sie sorgten dafür, dass der Bus abgestützt wurde. Es blieb nichts anderes übrig, als den Verkehr auf der östlichen Hauptausfallstraße ab der Kreuzung Eifelstraße/Oranienstraße stadteinwärts abzusperren. Es kam zu Staus, auch in den umliegenden Wohnstraßen.
Der Einsatz dauerte insgesamt rund eine Dreiviertelstunde, dann kam der Fahrgast „unter Androhung polizeilicher Zwangsmaßnahmen“ freiwillig wieder ans Tageslicht.
Nach Angaben von Polizeisprecherin Petra Wienen sei der Mann von einem Notarzt untersucht worden, der aber keine körperlichen oder anderen Schäden festgestellt habe. Ein Strafverfahren wegen versuchter Körperverletzung und Nötigung wurde eingeleitet.