Bombenfund in Aachen : Die Bombe in der Salierallee ist entschärft
Update Aachen Die 500-Kilo-Bombe in der Salierallee ist entschärft. Evakuierung für etwa 3800 Menschen war zuvor erfolgreich. Experten vom Kampfmittelräumdienst machen ganze Arbeit.
Die Bombe ist entschärft und verladen! Die Kampfmittelräum-Experten von der Bezirksregierung Düsseldorf, Außenstelle Kerpen, Stefan Höreth und Christoph Wassenberg, haben ganze Arbeit geleistet. Inzwischen wurde Entwarnung für das Evakuierungsgebiet gegeben.
Die Sicherungsmaßnahmen rund um die Salierallee in Aachen, die um 7 Uhr am Morgen begonnen hatten, wurden mit leichter Verzögerung gegen 13 Uhr abgeschlossen. Die Häuser und Wohnungen in einem 500-Meter-Radius rund um den Fundort der 500-Kilo-Bombe waren dann vollständig leer. Einige Anwohner hatten sich bis zuletzt gegen die amtliche Aufforderung, ihre Häuser zu verlassen, gewehrt.
Nach Informationen von Stadt-Pressesprecherin Linda Plesch ist es den rund 3800 Anwohnerinnen und Anwohnern des zuvor evakuierten Bereichs nun wieder möglich, ihre Wohnungen und Häuser aufzusuchen. Sukzessive werden auch die Verkehrssperrungen aufgehoben.
Die Kampfmittelräum-Experten Höreth und Wassenberg hatten sich bereits am Mittwochabend an der Einsatzstelle ein Bild von der Lage gemacht. Ihren Angaben zufolge handelt es sich um eine amerikanische 500-Kilo-Bombe mit Heckaufschlagzünder, gefüllt mit 270 Kilo Sprengstoff.
Das Ereignis, das den Aachener Süden seit gestern Abend in Atem hielt, ist somit glimpflich beendet worden. Der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ der Stadt hatte am gestrigen Abend lange über die Aktion beraten. Die Entschärfung der schweren Weltkriegsbombe machte die Evakuierung unumgänglich.

Vor Ort waren 147 Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW. Diese unterstützten gemeinsam mit insgesamt 50 Kräften vom Malteser Hilfsdienst Aachen, der Johanniter Unfallhilfe Aachen, dem Deutschen Roten Kreuz Aachen und 46 Polizistinnen und Polizisten die 31 Kräfte des städtischen Fachbereichs Sicherheit und Ordnung bei der Evakuierung des Gebiets.
Die Lage war insgesamt besonnen und ruhig. Betroffene Bürgerinnen und Bürger, die von Ordnungsamt und Feuerwehr an ihren Haustüren informiert wurden, lobten: „Toll, dass das alles so gut organisiert ist.“ Die meisten Leute, die die Häuser verließen, hängten Zettel an die Tür, dass das Haus oder die Wohnung jetzt leer sei.
In der Luise-Hensel-Realschule hatten sich am späten Donnerstagvormittag mehrere Dutzend Menschen versammelt. Die Schule diente als von der Stadt eingerichtete Anlaufstelle für Anwohner, die ihre Wohnungen und Häuser verlassen mussten und keine alternative Unterkunft hatten. Sie wurden dort auch verpflegt.
Der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ der Stadt Aachen tagte seit Mittwochabend in der Hauptwache der Feuerwehr, um die Folgen des Bombenfundes vom Mittwochnachmittag zu besprechen. Festgelegt wurde auch, dass am Donnerstag Schulen und Kitas im Umfeld geschlossen bleiben. Davon waren unter anderem das Pius-, das Einhard- und das Rhein-Maas-Gymnasium betroffen.
Im gesperrten Gebiet ist auch die Fachhochschule an der Eupener Straße. FH-Sprecher Roger Uhle bestätigte, dass die Hochschule ihren Campus „seit dem Morgen geschlossen hat. Zum Teil sind die Veranstaltungen heute auf digital umgestellt worden. Unser Sicherheitsmanager Jannik Hofmann steht im direkten Kontakt mit den Verantwortlichen im Krisenstab.“
Die Fundstelle der Bombe auf der stadtauswärts führenden Straßenseite wurde am frühen Mittwochabend weiträumig mit Flatterband abgesperrt, die Stelle wurde seitdem von Kräften der Polizei und des Ordnungsamtes bewacht.
Der Bagger, der für Kanalbauarbeiten eingesetzt wurde, stand bis zuletzt genau an der Fundstelle. Der Baggerführer soll dem Vernehmen nach sehr aufmerksam und vorbildlich reagiert haben. Er habe die ein Stück weit freigelegte große Bombe sofort erkannt und habe die Polizei verständigt, lobten die Einsatzkräfte.
Ausführliche Zusammenfassung im Laufe des Nachmittags.