Modellbautage: 3000 Gäste bestaunen Bahnen, Autos, Flugzeuge

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Diese beiden hatten mit gut 1100 Kilometern zwar die weiteste Anreise, aber das mit Abstand kleinste Gepäck: Eine Modellbahn mit der Spurweite T (Maßstab 1:450), eingebaut in eine Gitarre – und das mit vier verschiedenen Gleisen.
Im Gebäude der Gesamtschule und in der großen Sporthalle waren insgesamt 21 Modellbahnanlagen in allen Spurgrößen zu sehen. Teils sind diese Anlagen richtig groß, bei einigen wird sich rein auf die Technik konzentriert, bei der die Digitalisierung längst Einzug erhalten hat. Bei anderen teilt sich das Interesse an der Modelleisenbahn und der diese umgebenden Landschaft. Bei einigen wenigen Ausstellern ist dagegen das vorhandene Stückchen Eisenbahn Staffage und die Konzentration liegt voll auf der Umgebung.
Ob Industrieanlage, Schweizer Berglandschaft oder riesige Landwirtschaft – der Laie glaubt gar nicht, mit wie viel Liebe zum Detail hier gearbeitet wird. Immer wieder findet man Modelle in Streichholzgröße, die sich bewegen. Die kann man aber nur sehen, wenn man das Glück hat, in der ersten Reihe zu stehen. Denn es war viel los bei den Modellbautagen.
Leo Louis, der Vorsitzende der Modelleisenbahnfreunde Gangelt, hatte mit seinen Mitstreitern über 3000 Besucher gezählt. 80 Aussteller nahmen viel Platz in Anspruch: Die Ausstellung erstreckte sich über ganze 3000 Quadratmeter. Kein Wunder, denn weit und breit gibt es kein anderes Angebot, bei dem nahezu die komplette Welt des Modellbaus so groß und zusammenhängend präsentiert wird.
Die RC-Modelltrucks haben nun in der Sporthalle endgültig den Raum gefunden, den sie brauchen, um diese Spielart gut präsentieren zu können. Flugzeuge und Schiffe in allen Varianten waren zu sehen. Rolf Brock aus Breberen zeigte das U-Boot „Seehund“ im Maßstab 1:6,5 (fast zwei Meter lang).
Den Rumpf hat er gekauft, die Technik in einer sechsmonatigen Fleißarbeit selbst eingebaut. Dieter Meerts aus Langbroich hat sich mit Freunden der Selfkantbahn verschrieben. Auch hier spielt die Eisenbahn die kleinere Rolle. Es geht um die Gebäude, die ehemals zur Strecke gehörten – oder dies bis heute tun.
Die in Meerts Keller gebaute Kirche St. Marien aus Langbroich ist dabei so groß geworden, dass er nur den Kirchturm in der Ausstellung zeigen konnte. „Die Kirche selber kriege ich gar nicht aus dem Keller raus“, sagt er lachend. Aber bald könnte es eine Lösung geben: Denn auf der Veranstaltung gab es viele Fachgespräche und einen regen Informationsaustausch zwischen Profis und Besuchern.